03/02/2014

MIDEM 2014: 5-Punkte-Plan der GEMA zum Europäischen Urheberrecht

03.02.2014


Cannes - Gemeinsam mit der SACEM veranstaltete die GEMA auf der MIDEM 2014 ein Panel zur Zukunft des Urheberrechts in Europa. Prominenter Gast war CISAC-Vorsitzender Jean Michel Jarre.

In seiner Eröffnungsrede ging GEMA-Vorstandsvorsitzender Dr. Harald Heker auf die derzeit von der EU-Kommission europaweit durchgeführte und bis 5. März verlängerte Konsultation zur Zukunft des Urheberrechts ein. Er hob fünf Punkte hervor, die dabei aus Sicht der Urheber von besonderer Bedeutung sind.

So sei erstens ein verlässlicher Urheberrechtsrahmen für einen sich entwickelnden Binnenmarkt zu erhalten. In der Europäischen Union gebe es eine deutlich höhere Anzahl an Online-Musikdiensten als in den USA. Es konnten viele Marktführer entstehen, weil der bestehende EU-Urheberrechtsrahmen ein hohes Maß an Rechtssicherheit und Flexibilität gewährleistet.

Zweitens sei die grenzüberschreitende Lizenzierung und Kooperation zwischen Verwertungsgesellschaften zu vereinfachen. Das sei von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung eines digitalen Binnenmarkts für kreative Inhalte. Die EU-Richtlinie über die kollektive Rechtewahrnehmung sei ein wichtiger Schritt. Doch solange die erforderlichen Rechte nicht aus einer Hand verfügbar sind, würde sie keine Verbesserung bringen. Als dritten Punkt nannte Heker die Privatkopie, die er als Zukunftsmodell bezeichnete. Sie gebe Verbrauchern die Freiheit, geschützte Werke im privaten Bereich zu vervielfältigen, und schaffe wirtschaftliche Anreize für die Verfügbarkeit hochwertiger Inhalte.

Viertens müsste es ein "level playing field" für starke Verwertungsgesellschaften geben. Verwertungsgesellschaften seien der beste Garant dafür, dass die Interessen von Urhebern in einem europäischen Binnenmarkt für geistige Eigentumsrechte angemessen vertreten werden und eine effiziente Lizenzvergabe an Musiknutzer aller Art gewährleistet bleibt.

Als fünften und letzten Punkt nannte Harald Heker auf der MIDEM 2014 den Respekt für die Rechte von Urhebern. Die Verbesserungen bei der Rechtsdurchsetzung von Urheberrechten müssten auf der Ebene der kommerziellen Plattformbetreiber ansetzen.

Lothar Scholz

Source:  musikmarkt.de

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